Es war ein denkwürdiger Abend und einer der großen Momente des an Höhepunkten reichen ZELTIVAL 2012 als in diesem außergewöhnlichen Trio einer der herausragenden Protagonisten des amerikanischen Blues auf einen der erfolgreichsten und einflussreichsten Musiker Afrikas traf. Eric Bibb`s Samtstimme und sein Gitarrenstil hypnotisieren jeden, der ihn je im Konzert erlebt. Keiner versteht es besser als er, Folk, Blues und Singer-Songwriter Genre auf so sensible, eigenständige Art zusammenzubringen. Der in Mali geborene und dort lebende Sänger und Gitarrist Habib Koité, der sich mit zahlreichen Projekten, darunter den Desert Blues-Abenden, zu einem ausgesprochenen Liebling des Karlsruher Publikums entwickelte, verbindet die traditionelle Musik seiner Vorfahren mit Rock- und Klassiktechniken und zeitgenössischen Einflüssen aus unterschiedlichen Kulturen. “Sein Gitarrenspiel verzaubert – egal, ob akustisch oder elektrisch verstärkt”, schreibt die New Yor Times über seine besondere Technik, mit der er den Klang des N’goni, des traditionellen Saiteninstruments der Jäger Malis, imitiert. Virtuos ist auch sein Gesang, mal fein, kehlig, dann wieder tief. Dritter ist im Bunde ist der Percussionist Mama Koné, der den Klangteppich legt, auf dem die beiden Sänger agieren. Dieser Abend verspricht wiederum eine Begegnung zweier Stimmen aus zwei Kontinenten, die eines gemeinsam haben: Ihre Songs rühren an etwas, das im Dröhnen des popmusikalischen Alltagsgeschäfts verloren gegangen ist: an die spirituelle Dimension der Musik.